Märchen sind fantastische Erzählungen, die nichts mit unserer Wirklichkeit zu tun haben. Du kannst sie an bestimmten Merkmalen erkennen und dich zum Schreiben von eigenen Märchen auch daran orientieren.
Die unten aufgeführten Märchen Merkmale sind vor allem in Deutschen Märchen zu finden. Märchen aus anderen Ländern können auch nur Teile dieser Merkmale haben, wie z.B. die Märchen aus Tausend und einer Nacht.
Nicht jedes aufgelistete Merkmal muss jedoch in jedem Märchen vorkommen.
Inhalt
Wie sind Märchen entstanden
Oft hat sich einer ein Märchen ausgedacht und dieses wurde über Generationen weitererzählt. Der genaue Erfinder des Märchens ist nicht mehr bekannt. Einige Schriftsteller haben Märchen gesammelt und sie niedergeschrieben, wie z.B. die Brüder Grimm. Ihre Zusammenstellung von Märchen ist als Grimms Märchen (extern*) weltbekannt geworden.
Was sind typische Märchen Merkmale?
Aufgelistet findest du unterschiedliche Merkmale von Märchen. Eine Zusammenfassung zum Ausdrucken bekommst du unter „Märchen Merkmale auf einem Blick zum Ausdrucken„.
Typische Märchenfiguren
Die meisten Märchenfiguren sind Fantasiefiguren. Es kommen auch viele Tiere im Märchen vor (oft als gute Helfer).
- König, Königin
- Königstochter, Königssohn
- Prinz, Prinzessin
- Verschiedene Tiere
- Feen, Hexen
- Zwerge
- Riesen
- usw.
Gegensätzliche Eigenschaften der Märchenfiguren
Die Märchenfiguren haben gegensätzliche Eigenschaften. Sie sind entweder:
- gut und böse
- arm und reich
- schlau und dumm
- fleißig und faul
Es gibt nichts dazwischen.
Die Orte an denen das Märchen spielt
Diese Orte gibt es in der Realität nicht. Du kannst sie nicht aufsuchen. Die Orte bleiben unerreichbar für jeden, weil es sie nicht gibt.
Beispiele:
- Hinter den Bergen
- Bei den sieben Zwergen
In welcher Zeit das Märchen spielt
Die Zeit ist ebenso undefinierbar. Das Märchen spielt nicht zu einer bestimmten Zeit. Ein historischer Roman dagegen spielt zu einer bestimmten Zeit in der Vergangenheit, die es tatsächlich gegeben hat.
Wie das Märchen beginnt
In der Regel fängt das Märchen mit „es war einmal, vor langer, langer Zeit … “ an.
Helden im Märchen
Die Hauptfigur ist meist ein Held / Heldin, die gut ist und gegen das Böse ankämpfen muss.
Der Held hat in der Regel keinen Namen. Die Figur, der er helfen muss, jedoch schon.
Wie z.B.:
- Der Prinz und Schneewittchen (in „Schneewittchen und die sieben Zwerge“)
- Der Prinz und Dornröschen (in „Dornröschen“)
- Der Prinz und Aschenputtel (in „Aschenputtel“)
- Der Prinz und Rapunzel (in „Rapunzel“)
Manchmal ist der Held eine schwache Figur und weiß anfangs gar nicht, dass er der Held ist.
Begleitet wird er gelegentlich von einem tierischen Helfer.
Beispiele für Märchenhelden:
- Gretel gegen die Hexe (in „Hänsel und Gretel“)
- Prinz gegen den Zauber der bösen Stiefmutter von Schneewittchen (in „Schneewittchen und die sieben Zwerge“)
- Der Jäger bei Rotkäppchen, der Rotkäppchen und ihre Großmutter rettet (in „Rotkäppchen“)
- Der Müllerssohn gegen den Riesen (in „der gestiefelte Kater“), wobei der Kater für ihn alles vorbereitet
- Der Prinz, der Dornröschen erweckt (aus „Dornröschen“)
Schwere Aufgaben im Märchen
Im Märchen müssen schwierige Aufgaben absolviert, Prüfungen bestanden und dafür Rätsel gelöst werden. Sie sind gefühlt unlösbar. Meist sind schon viele vor dem Held selbst an der Aufgabe gescheitert. Der Held des Märchens ist jedoch besser und schafft es, die Aufgabe zu lösen. Unterstützt wird er dabei von Zauberei oder guten Helfern.
Übernatürliche Kräfte im Märchen
Die Märchenfiguren und Gegenstände haben oft magische Kräfte. Gold spielt in einigen Märchen auch eine wichtige Rolle.
Märchenfiguren können:
- wie Rumpelstilzchen Gold aus Stroh spinnen (aus „Rumpelstilzchen)
- wie der gestiefelte Kater sprechen (aus „der gestiefelte Kater“)
- wie der Spiegel auf die Fragen der Königin/bösen Stiefmutter antworten (aus „Schneewittchen“)
Auch werden Figuren im Märchen von einer Gestalt in eine andere umgewandelt.
- Der Frosch in Froschkönig war vorher ein Mensch, wurde in einen Frosch verzaubert und am Ende wird er wieder zum Menschen.
Welche Zaubersprüche und Reime verwendet werden
Zusammen mit den magischen Kräften werden auch Zaubersprüche und Reime verwendet.
Beispiele für Zaubersprüche oder Reime sind:
- Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste hier im Land? (aus „Schneewittchen“)
- Oh, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß (aus „Rumpelstilzchen“)
Zahlen, die immer wieder auftauchen
Bestimmte Zahlen tauchen im Märchen immer wieder auf. Dies sind die Zahlen wie 3, 7 und 12.
Beispiel:
- Schneewittchen und die sieben Zwerge
Wie das Märchen endet
Es gibt immer ein gutes Ende für die Helden und ihre Freunde. Dies zeigen auch die typischen Märchenabschlusssätze wie
- „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ oder
- „und sie lebten vergnügt bis an ihr Lebensende“.
Die Bösen werden dagegen bestraft.
Oft gibt es auch eine Moral in dem Märchen. Fleiß wird belohnt, Faulheit bestraft, wie z.B. bei der faulen Schwester, die mit Pech übergossen wird (in „Frau Holle“)
Inhaltliche Struktur
Die Märchen sind immer gleich aufgebaut unabhängig vom Inhalt.
- Beschreibung der Hauptfigur
- Begegnung mit einer anderen Figur (böse oder Freund)
- Erlebnis mit dieser Figur
- Aufgabe lösen
- Ende
Wie du ganz einfach ein eigenes Mini-Märchen schreibst
Wie du ganz einfach ein „Mini“-Märchen schreiben kannst erfährst du in dem Beitrag “ Fünf Satz Märchen und Geschichten – Varianten„.
Quelle: Wissen inklusiv
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Nice Danke für die Hilfe